Sternschnuppen Lyriden im April 2025: Wenn der Himmel Funken sprüht

Sternschnuppen am morgendlichen Himmel

Bild: Sergey Dzyuba/ Shutterstadt.com

Der erste große Meteorschauer des Jahres steht bevor. Die Lyriden erreichen am 21. April ihr Maximum. Was Beobachter dieses Jahr besonders hoffen lässt.

Der Frühling auf der Nordhalbkugel bringt mit den Lyriden den ersten guten Meteorschauer der Saison. Das Wetter wird im April gerade wärmer, aber wir sind noch nicht mitten im Sommer und müssen bis spät in die Nacht warten, bis es dunkel wird.

Als Bonus sind Ende April mehrere andere Sternschnuppen-Ströme aktiv, darunter die Eta-Aquariiden und vielleicht ein neu entdeckter Schauer aus dem Sternbild Puppis.

Der Radiant der Lyriden liegt im Sternbild Leier (Lyra), etwa acht Grad südwestlich des hellen Sterns Wega, direkt an der Grenze zwischen den Sternbildern Leier und Herkules.

Tatsächlich befindet sich der Radiant nur etwa fünf Grad nördlich des sogenannten Apex des Sonnenweges, also der Richtung, in die sich unser Sonnensystem um die Milchstraße bewegt.

Lange Zeit galten Meteore als rein atmosphärische Phänomene. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erkannten Forscher, dass Material aus dem Weltraum auf die Erde treffen kann, und die Wissenschaft der Meteoritik entstand.

Heute wissen wir, dass Staubströme von Kometen für Meteore verantwortlich sind. Wenn die Erde einen alten, von einem Kometen abgelagerten Strom kreuzt, kommt es zu einem Meteorschauer.

Komet Thatcher ist Ursprung der Lyriden

Quelle der Lyriden ist der Komet C/1861 G1 Thatcher. Mit einer Umlaufzeit von 415 Jahren wurde der Komet in der Neuzeit genau einmal gesehen, nämlich 1861. In den meisten Jahren sind 15-20 Lyriden pro Stunde zu sehen, aber der Schauer ist für gelegentliche Ausbrüche bekannt, bei denen die Zahl auf bis zu 100 pro Stunde ansteigen kann, zuletzt 1982 mit kurzzeitig 250 Meteoren pro Stunde.

2025 stören die Lyriden kaum, da der Mond als abnehmende Sichel erst um 3:30 Uhr morgens aufgeht. Die zenitale stündliche Rate (ZHR) wird voraussichtlich 18 erreichen. Das Maximum ist kurz und wird am 21. April um 3 Uhr UTC erwartet, was Mitteleuropa und wenige Stunden später Nordamerika begünstigt.

Die Eta-Aquariiden haben dagegen ein breites Maximum, das sich vom 19. April bis 28. Mai erstreckt und am 5. Mai gipfelt. Sie stammen vom berühmten Halleyschen Kometen und bescheren vor allem der Südhalbkugel ein Spektakel mit bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde.

Spannend ist auch die Entdeckung eines möglichen neuen Meteorstroms namens "März-Puppiden", der von einem bisher unbekannten Kometen aus der Jupiterfamilie stammen könnte. Dies zeigt, dass es in der Wissenschaft der Meteore und Meteorströme noch viel zu entdecken gibt.

So beobachten Sie die Lyriden

Um Sternschnuppen zu beobachten, braucht es nicht viel: ein funktionierendes Augenpaar und Geduld. Ein Fernglas hilft, mögliche Rauchspuren zu untersuchen, die helle Feuerkugeln hinterlassen.

Auch ein "Ohr" für hörbare Meteore, die in der Nacht knistern oder zischen, kann sich lohnen. Lange hielt man dies für eine Hörillusion, doch inzwischen weiß man, dass es sich um sogenannten elektrophonischen Schall handelt.

Wer die Lyriden fotografieren möchte, stellt eine Kamera auf einem Stativ auf Weitwinkel ein und macht Testaufnahmen, um die richtige Kombination aus ISO, Blende und Belichtungszeit für die aktuellen Himmelsbedingungen zu finden. Moderne Smartphone-Kameras mit Nachtmodus sind dafür ebenfalls geeignet.

Beobachtungen können der International Meteor Organization (IMO) gemeldet werden, um einen Beitrag zur Wissenschaft der Meteorströme zu leisten.

Bei klarem Himmel sollten Sie sich die Lyriden in diesem Jahr nicht entgehen lassen. Halten Sie auch Ausschau nach den verwandten Eta-Aquariiden. Mit etwas Glück erleben Sie ein unvergessliches Himmelsspektakel.