Chinas Hochgeschwindigkeitszüge erreichen neue Rekorde

Aktuell im Einsatz befindliches Modell des Maglev-Zugs in Shanghai
(Bild: SimoneAmi/Shutterstock.com)
China testet Maglev-Zug mit 600 km/h und präsentiert CR450-Prototyp mit Betriebsgeschwindigkeit von 400 km/h. Wohin steuert Chinas Eisenbahn?
China treibt die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen weiter voran und erreicht dabei neue Meilensteine. Jüngst sorgte ein Maglev-Zug für Aufsehen, der auf Geschwindigkeiten von bis zu 600 Stundenkilometern ausgelegt ist.
Zudem präsentierte der staatliche Bahnkonzern CRRC den Prototyp eines neuen Hochgeschwindigkeitszugs mit der Bezeichnung CR450, der für eine Betriebsgeschwindigkeit von 400 km/h ausgelegt ist.
Der Maglev-Zug, der auf der Magnetschwebebahn-Technologie basiert, wurde vom Schienenfahrzeughersteller CRRC entwickelt. Er verfügt über ein aerodynamisches Design mit spitzer Nase zur Minimierung des Luftwiderstands. Durch die berührungslose Fortbewegung soll er in der Lage sein, schneller zu fahren, als manche Flugzeuge fliegen können. Bei den Tests beschleunigte der Zug in nur sieben Sekunden von null auf 600 km/h.
Fahrtzeit zwischen Beijing und Shanghai halbiert
Das ehrgeizige Ziel der Ingenieure ist es, die Fahrzeit zwischen den Metropolen Beijing und Shanghai von derzeit 5,5 Stunden auf 2,5 Stunden zu reduzieren. Die Strecke zwischen den beiden Städten beträgt 1200 Kilometer.
Alle bisherigen Versuche mit dem Maglev-Zug fanden im Donghu-Labor statt. Bis Ende 2025 soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke, auf der der Zug verkehren wird, fertiggestellt sein. Der Maglev-Zug verfügt zudem über eine vollautomatische Steuerung, die auf fortschrittlichen Technologien wie KI-gestützter Videoerfassung, akustischer Sensorik und 5G-Netzkommunikation basiert.
Wann genau der Zug für die Öffentlichkeit in Betrieb gehen wird, steht noch nicht fest. Derzeit verkehrt in China nur eine einzige Magnetschwebebahn kommerziell.Sie verbindet die Station Longyang Road mit dem Flughafen Shanghai Pudong und legt dabei eine Strecke von 30 Kilometern mit einer Spitzengeschwindigkeit von 430 Stundenkilometern zurück.
Wie die Asia Times berichtet, basiert der Zug auf der deutschen Transrapid-Technologie von Thyssen Krupp – die bei uns jedoch nie zum Einsatz kam.
CR450 soll Weltrekord brechen
Parallel dazu hat das chinesische Bahnunternehmen CRRC den Prototyp des CR450 vorgestellt, der die nächste Generation der chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge darstellen soll. Bei Testfahrten erreichte das Modell bereits eine Geschwindigkeit von 450 km/h und soll im regulären Betrieb mit 400 km/h verkehren.
Damit würde der CR450 den aktuellen chinesischen Rekordhalter CR400 ablösen, der mit 350 km/h unterwegs ist. Laut Angaben der China State Railway Group soll der CR450 im Vergleich zu seinen Vorgängern einen um 22 Prozent geringeren Betriebswiderstand und ein um 10 Prozent reduziertes Gewicht aufweisen.
Die Testphase des CR450 soll rund zwei Wochen dauern. Anschließend ist die kommerzielle Inbetriebnahme des Zuges für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.
China baut Führungsposition weiter aus
Mit den jüngsten Entwicklungen baut China seine Position als weltweit führende Nation im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge weiter aus. Das Land verfügt über das mit Abstand längste Hochgeschwindigkeitsstreckennetz der Welt.
Laut einem Bericht des Internationalen Eisenbahnverbands von 2023 umfasst es mehr als 40.000 Kilometer und ist damit fast doppelt so lang wie die Netze aller anderen Länder zusammen. Allein im Jahr 2024 kamen in China über 3100 Kilometer neue Bahnstrecken hinzu, darunter 2457 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Auf absehbare Zeit dürfte China die Entwicklung seines Schienennetzes trotz gestiegenen Kostendrucks weiter vorantreiben, da die Züge eine politisch gewollte Alternative zu Inlandsflügen darstellen. Mit der Inbetriebnahme des CR450 und des Maglev-Zugs könnten schon bald neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt werden.