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  • Frank_Drebbin

mehr als 1000 Beiträge seit 03.06.2005

Ich habe Ihnen doch den ZEIT-Artikel verlinkt. Muss ich ihn vorlesen?

Pseudonym1000 schrieb am 31.08.2019 21:04:

Frank_Drebbin schrieb am 31.08.2019 20:51:

Davor schon hatte EXXON in den 70ern Erjenntnisse über den Klimawandel und machte stattdessen anderslautende Propaganda....
https://www.spektrum.de/news/wie-exxon-den-klimawandel-entdeckte-und-leugnete/1374674

Nochmnal. Erst AL Gores Film machte weltweit die grosse Runde. Vorher war das ein Nischenthema.

Ich habe Ihnen doch den ZEIT-Artikel verlinkt. Muss ich ihn vorlesen?
Also gut:
Womöglich ist das der Grund, weshalb im Jahr 2002 ein PR-
Berater des damaligen Präsidenten George W. Bush das Drehbuch für
einen gross angelegten Gegenschlag verfasst. «Die Umwelt ist viel-
leicht das Thema, bei dem die Republikaner - und Präsident Bush im
Speziellen - am verletzlichsten sind», schreibt er in einem Strategie-
bericht für das Weisse Haus. Es komme jetzt darauf an, die Wissen-
schaftler «frontal zu attackieren», um bei den Wählern Zweifel an de-
ren Glaubwürdigkeit zu säen. Die Debatte sei zwar fast abgeschlos-
sen - «gegen uns», heisst es in dem Bericht. Aber es sei immer noch
Zeit, Experten zu finden, die «mit unserer Haltung sympathisieren».
Kurz darauf stellt Bush eine Gruppe von Beratern zusammen,
in der die mächtigsten Vertreter der Ölindustrie sitzen. Die republi-
lcanische Parteiführung bestimmt den Senator James Inhofe zum
Vorsitzenden des Umweltausschusses. Inhofe ist ein siebzigjähriger
Republikaner aus Oklahoma; die Umweltbehörde, eine unabhängige
Einrichtung der Regierung, die die Umsetzung von Umweltschutz-
gesetzen begleiten soll, verhöhnt er als «Gestapo-Bürokratie»; seine
Wahlkämpfe finanzieren Energiekonzerne. Bald stellt er einen neuen
PR-Strategen ein: Marc Morano.
Inhofe führt eine Neuerung im Senat ein: Er veranstaltet söge-
nannte Scientific Integrity Hearings, Anhörungen zur Integrität der
Wissenschaft. Er macht den Senat zu einem Wissenschaftsgericht.
Auf die Anklagebank setzt er renommierte Forscher, deren Arbeit
hundertfach bestätigt wurde. Als Ankläger beruft er Laien wie den
Schriftsteller Michael Crichton, in dessen neuestem Thriller korrupte
Klimaforscher die Welt an den Abgrund treiben. Ob sich die Erde er-
wärmt oder nicht, soll keine Frage des Wissens mehr sein - wie eine
Frage des Glaubens soll es aussehen.
Kurz bevor der Senat das von den Senatoren McCain und Lie-
berman eingebrachte Gesetz zum Emissionshandel verabschieden
soll, lädt Inhofe auch Michael Mann vor. Inhofe konfrontiert Mann
mit den Forschern Willie Soon und David Legates. Beide Hessen sich
mehrfach von der Industrie bezahlen, allein Soon hat bis heute mehr
als eine Million Dollar von Exxon Mobil und anderen Konzernen er-
halten. In einer umstrittenen Studie, mitfinanziert vom American
Petroleum Institute, hat er behauptet, Manns Daten seien falsch. «In
vielerlei Weise», beginnt Inhofe, «verschiebt diese Studie das be-
kannte Paradigma.» «Das Klima des 20. Jahrhunderts ist weder un-
üblich noch in irgendeiner Weise extrem», referiert Soon. Dann fragt
Inhofe die Anwesenden, ob sie darin übereinstimmen, dass ein er-
höhter Kohlendioxidausstoss viele Vorteile für Flora und Fauna habe.
«Ich stimme zu», sagt Soon. «Ich sehe wenig, was dafür spricht», sagt
Mann. «Ich würde tendenziell zustimmen», sagt Legates.
Die Fernsehbilder dieses Tribunals sprechen eine einfache
Sprache: Ein Forscher hält die Erderwärmung für eine Tatsache. Zwei
Forscher ziehen das in Zweifel. Dass der eine den wissenschaftlichen
Konsens repräsentiert, während die beiden anderen von der Fach-
weit nicht ernst genommen werden, sieht man den Bildern nicht an.
55 zu 43, so endet am 30. Oktober 2003 die Abstimmung im Senat: Der
Climate Stewardship Act, das Gesetz zur Klimaverantwortung, ist
gescheitert. Neun Jahre später, im Herbst 2012, sagt Marc Morano:
«Wir haben es geschafft, die Klimagesetze innerhalb von drei Jahren
zu stoppen.»
.....
Doch dann, im Jahr 2006, bringt AI Gore, ehemaliger Präsidentschaftskandidat der
Demokraten, den Dokumentarfilm Eine unbequeme Wahrheit heraus.
Gore zeigt Bilder von schmelzenden Gletschern, wachsenden Wüs-
ten, überschwemmten Städten."

Vier Jahre vor Gores Film wurde da schon heftigste Lobbyarbeit gegen die Wissenschaft gemacht. Von den bezahlten Lobbyisten der Ölindustrie....
Und sie haben erneut dreist gelogen.....

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