Die Schattenkrieger

US-Marines, Bell-Boeing MV-22 Osprey. Bild: Marine Corps photo, Sgt. Mark Fayloga, gemeinfrei.
Seit nunmehr zehn Jahren setzt das US Africa Command (AFRICOM) amerikanische Interessen auf dem schwarzen Kontinent durch
Zehn Flugzeugträgerkampfgruppen der US Navy patrouillieren heute unter der Fahne des Amerikanischen Exzeptionalismus auf den Weltmeeren, während ein Netzwerk aus US-Militärstützpunkten den Globus umspannt. Mit diesen Werkzeugen der Machtprojektion wollen die USA nach eigenem Bekunden "... auf Krisen reagieren, zur Abschreckung beitragen und die regionale Stabilität stärken". Die USA haben die Welt eigens dazu in sechs geografische Militärbezirke unterteilt, und seit dem 1. Oktober 2008 agiert AFRICOM als separate Partition: ein eigenständiges Regionalkommando mit dem Wirkungsbereich Afrika - Ägypten ausgenommen, für das nach wie vor das Central Command (CENTCOM) zuständig ist.
Die PR-Abteilung von AFRICOM betont das Ziel, die Afrikaner zur Selbsthilfe zu befähigen, und rückt besonders den humanitären Charakter der Missionen in den Vordergrund, der von der Unterstützung während der Ebola-Krise 2014 in Westafrika bis zum Bau von Ökohütten am Horn von Afrika reicht.
Doch derart "militarisierter Humanismus" ist eine Art trojanisches Pferd: das von Kampagnen in den sozialen Medien begleitete Verteilen von Kinderspielzeug oder Moskitonetzen soll die eigentlichen Absichten und das expansive Wesen des Kommandos im Dunkeln lassen.
Die Öffentlichkeit erfährt nur wenig über den Schattenkrieg, den AFRICOM in Afrika führt: beispielsweise gegen die al-Shabaab-Miliz in Somalia, eine langfristig angelegte Kampagne, die unter Donald Trump weiter hochgefahren wird, ohne dass ein Ende in Sicht wäre - ähnlich dem Kampf gegen extremistische Organisationen in Nordwest-Afrika, den Ländern der Sahelzone und des Maghreb. Die sind vor allem ein Erbe der US-amerikanischen und alliierten Militärintervention von 2011, die zum Sturz Muammar al-Gaddafis führte.
Gaddafi war einer der vehementesten Gegner jedweder ausländischer Militärpräsenz in Afrika. Operation Odyssey Dawn, die eine Flugverbotszone über Libyen etablieren sollte, war der erste große Kampfeinsatz unter Führung von AFRICOM. Oberbefehlshaber: Barack Obama, der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Die Auswahl des Namens der Operation erschien Beobachtern schon damals als ein Omen für den Beginn eines langen Abenteuers.
Ein anderer Brennpunkt ist der Krieg gegen Boko Haram. Die Terrorgruppe ist seit 2014 auch im Becken des Tschadsees aktiv und sucht seitdem neben Nigeria ebenfalls Teile des Nigers, Kameruns und des Tschads heim. Allein im vergangenen Jahr haben die USA 156 Millionen US-Dollar bereitgestellt, um den regionalen Stellvertretern vor Ort den Rücken zu stärken.
Doch zuallererst ist AFRICOM der Deckmantel des Pentagons, unter dem private US-amerikanische Wirtschaftsinteressen in Afrika geschützt und gleichzeitig afrikanische Regierungen dazu gebracht werden sollen, sich an ein pro-amerikanisches Programm zu halten. Chinas wachsender Einfluss in Afrika, von vielen afrikanischen Nationen begrüßt, unterläuft mit seiner Popularität vor Ort die Absichten der US-Amerikaner: die chinesischen Angebote kommen bei vielen Afrikanern besser an als das Wiederaufleben überwunden geglaubter kolonialer Gebaren.
Rückblick: Der Cheney-Report als Marschbefehl
Die USA hatten ihr mit dem neuen Millennium wiedererstarkendes Interesse an Afrika mit der wachsenden Terrorgefahr auf dem Kontinent begründet. Doch das zugrunde liegende Kalkül ging über Sicherheitsfragen weit hinaus.
Als George W. Bush Anfang 2001 sein Amt als Präsident antrat, war sein dringlichstes Ziel nicht die Verhinderung von Terrorismus oder die Eindämmung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen: Vielmehr sollte der Ölzufluss aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten stabil erhöht werden. Denn unmittelbar vor Bushs Amtsantritt musste zum ersten Mal in der Geschichte der USA mehr als die Hälfte des benötigten Öls importiert werden.
Das Durchbrechen dieser psychologischen Schallmauer hatte große Besorgnis über die Sicherheit der langfristigen Energieversorgung Amerikas ausgelöst, Bush machte die "Energiekrise" des Landes in der Folge zur Chefsache. Eigens dazu rief er die Nationale Energiepolitik-Entwicklungsgruppe (National Energy Policy Development Group - NEPDG) ins Leben, die ihre Empfehlungen in der National Energy Policy zusammenfasste, im Volksmund auch Cheney-Report genannt.
Im Bericht wurde unter anderem auch Westafrika als künftiger Lieferant auserkoren, gerade weil afrikanisches Öl in der Regel von hoher Qualität und schwefelarm ist, so dass es den Autoren besonders geeignet für die Verarbeitung in den Ölraffineriezentren an der Ostküste der Vereinigten Staaten erschien. Trotz der den Report durchziehenden Nachhaltigkeitsrhetorik war die Drosselung des Verbrauchs in den Vereinigten Staaten kein Thema, stattdessen zementierte das Schriftstück eine ständig wachsende Abhängigkeit von ausländischem Öl.
Ein Drittel aller Empfehlungen des Reports befasste sich mit der Erleichterung des amerikanischen Zugangs zu den Erdölquellen aus Übersee. Obwohl viele dieser Vorschläge regional oder länderspezifisch waren, lag der Schwerpunkt auf der Beseitigung von Hindernissen - seien sie politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher oder logistischer Natur.
Der Cheney-Report beschrieb vordergründig wirtschaftliche und diplomatische Gesichtspunkte einer neuen US-Energiepolitik - und suggerierte damit, dass Amerikas Energieprobleme mit diesen Mitteln irgendwie zu überwinden seien. Dabei wussten es seine Autoren besser: Ein Energieplan, der auf eine stärkere Abhängigkeit von unsicheren Kantonisten als Zulieferern setzt, würde irgendwann an die Grenzen von Diplomatie stoßen und nur durch den Einsatz militärischer Gewalt umzusetzen sein.
Kritikern des Cheney-Reports war klar, dass die Verwirklichung der Empfehlungen einschneidende Auswirkungen auf die US-Politik gegenüber allen bedeutenden Förderregionen haben würde, insbesondere am Persischen Golf, in Westafrika und in Lateinamerika, sowie am Kaspischen Meer. Amerikanische Bemühungen, zusätzliches Öl aus fremden Quellen zu beschaffen, würden in vielen wichtigen Fördergebieten auf Widerstand stoßen und zu einer anhaltenden Konfliktspirale führen.
Denn um den Ölnachschub gewährleisten zu können, würden sich die Vereinigten Staaten immer tiefer in die inneren Angelegenheiten der Öl fördernden Nationen einmischen und dabei ein immer höheres Risiko der Beteiligung an lokalen und regionalen Konflikten eingehen müssen.
Das schlug sich in einer neuen US-Militärdoktrin nieder, die auf eine Verstärkung der Fähigkeiten der USA zur Machtprojektion setzte - Truppen, Logistik, Langstreckenbomber, U-Boote, Präzisionswaffen - und Militärbasen in aller Welt. Das hatte Bush bereits als Präsidentschaftskandidat in seiner ersten wichtigen Rede zur Militärpolitik klargemacht. Das war die Antwort der US-Strategen auf die Herausforderungen der Zukunft, die irgendwo auf dem Globus warteten. Zum Beispiel in Westafrika: hier locken die reichen Offshore-Ölvorkommen der Atlantikküste sowie Aussichten auf große Rohölmengen im Taoudenni-Becken, einem riesigen Sedimentbecken, das sich von Algerien über Mali bis nach Mauretanien erstreckt.
Der Nationale Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten ging 2000 noch davon aus, dass 15 Jahre später 25 Prozent der US-Ölimporte aus Westafrika kommen würden. Dieses Szenario ist nicht eingetreten: 2016 kamen aus Gesamt-Afrika knappe 9 Prozent der US-Rohölimporte.
Nach Angaben der EIA, dem Amt für Energiestatistik im Energieministerium der Vereinigten Staaten, ist die Abhängigkeit von Ölimporten seit dem Erreichen ihres vorläufigen Höhepunkts im Jahr 2005 deutlich zurückgegangen. Bei Zuhilfenahme einer besonders geeigneten Statistik fiel sie 2010 zum ersten Mal seit 1997 wieder unter die für die US-amerikanische Psyche heikle 50-Prozent-Marke.
Dieser Trend resultiert aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Da ist zum einen der durch die Wirtschaftskrise bedingte Rückgang des Verbrauchs. Zum anderen erhöhte sich die Rohölproduktion in den USA selber. Die jahrzehntelange Schrumpfung des heimischen Ölsektors wurde durch die Zunahme der Förderung im Golf von Mexiko und in der Bakken-Formation gestoppt. Die Steigerung der Bioethanolproduktion ergänzt das Treibstoffangebot.
Diese Entwicklung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Entwarnung für die Sicherheit der Ölversorgung der USA oder gar einem Abebben der militärischen Interventionen in Afrika. Neben der Reservierung von neuen Bezugsquellen für die Zukunft geht es nun auch verstärkt darum, Konkurrenten den Zugang dazu streitig zu machen. Das betrifft auch andere Rohstoffe.
Die "neue Gewürzroute": Afrika als ein Netzwerk von US-Militärstützpunkten
Zunächst hieß es aus den USA, es bestünde kein Interesse an der Errichtung von Militärbasen auf dem afrikanischen Kontinent, Präsident Bush bezeichnete noch 2008 sich darum rankende Gerüchte als "schwachsinnig". Camp Lemonnier in Dschibuti war lange der einzige US-Militärstützpunkt, der von offiziellen Stellen überhaupt als solcher bezeichnet wurde. Das Kronjuwel unter den amerikanischen Militärbasen in Afrika wurde seit 2002 von 35 auf über 240 Hektar vergrößert, und in diesen Jahren ist auch die Zahl der dort stationierten Militärangehörigen stark gestiegen. Dieser Stützpunkt nimmt bei den US-Aktivitäten in Ostafrika und auf der Arabischen Halbinsel eine Schlüsselstellung ein.
Zur Versorgung der Truppen in Ostafrika hat AFRICOM ein ausgeklügeltes Logistiksystem aufgebaut, das umgangssprachlich als "neue Gewürzroute" bezeichnet wird. Es verbindet Kenia, Uganda, Äthiopien und Dschibuti. Diese Umschlagplätze sind wiederum Teil eines größeren Transport- und Logistiknetzwerkes. Außerdem wurden entlang der afrikanischen Küste an strategischen Stellen Treibstoffdepots für die Navy angelegt.
Obwohl man sich bei AFRICOM bemüht, das Ausmaß der Operationen kleinzureden, hatten Berichte zu Tage gefördert, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt zwischen 5.000 und 8.000 US-Soldaten vor Ort stationiert sind. 2017 räumte man bei AFRICOM die Existenz von 46 US-Militärstützpunkten in Afrika ein, darunter 15 mit dauerhaftem Charakter. Das Jonglieren mit Standorten gehört Beobachtern zufolge vor Ort zum Tagesgeschäft - das soll AFRICOMs strategischem Konzept von kostengünstigen, maßgeschneiderten und flexiblen Aktionen mit "leichtem Fußabdruck" am besten entgegenkommen.
Ein ausgedehntes Netzwerk von Militärstützpunkten wird bei AFRICOM als Bedingung dafür gesehen, möglichst viele afrikanische Stellvertreter als Verbündete zu trainieren und um eine Mehrfronten-Kampagne zur Eindämmung und Bekämpfung von Terrorgruppen führen zu können. Eine Folge dieses Herangehens: die mit den Kampfeinsätzen verbundenen Gefahren bleiben zum überwiegenden Teil dann den afrikanischen Waffenbrüdern vorbehalten.
Die Einsätze dienen offiziell der Stabilisierung der Region, doch manchmal tragen die Mühen der jahrelangen Ausbildung afrikanischer Soldaten nicht die gewünschten Früchte, wie ein Beispiel aus Mali zeigt. Rebellierende Truppenteile mit AFRICOM-Ausbildung hatten im März 2012 unter Hauptmann Amadou Sanogo die demokratisch gewählte malische Regierung aus dem Amt geputscht. Sanogo war unter anderem beim US Marine Corps in Quantico ausgebildet worden - seinen Ausbildern war er nicht als "künftiges Führungsmaterial" aufgefallen.
Binnen zehn Tagen nach Sanogos Machtübernahme hatte das malische Militär die Kontrolle über die regionalen Hauptstädte von Gao, Timbuktu und Kidal an islamistische Milizen und Tuareg-Rebellen verloren. Mali hatte bis dahin als Erfolgsstory des US-amerikanischen Antiterrorkampfs im Rahmen der von AFRICOM koordinierten Trans-Sahara Counter Terrorism Partnership gegolten. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall. Im benachbarten Burkina Faso kam es 2015 ebenfalls zu einem Militärputsch: der Anführer der Putschisten, Brigadegeneral Gilbert Diendéré, seines Zeichens Kommandeur der gefürchteten Präsidentengarde, hatte ebenfalls enge Verbindungen zu AFRICOM.
Terminator Planet: Mehr Basen für Drohnen
Die afrikanischen Außenposten des US-Imperiums sind seit langem auch für andere Schauplätze wichtig, zum Beispiel im Jemen, wo die Drohnenangriffe unter der Regierung Trump erheblich zugenommen haben, oder im Irak und in Syrien, wo es zu einer deutlichen Steigerung der Einsätze der US-Luftwaffe kam. Zuvor hatte sich schon Barack Obama einen Namen als Drohnenkrieger gemacht: unter seiner Ägide gab es im verdeckten Krieg gegen den Terror zehnmal mehr Drohnenangriffe als noch unter seinem Vorgänger George W. Bush. Obama beaufsichtigte allein in seinem ersten Amtsjahr mehr Tötungen durch Drohnen als Bush während seiner gesamten Präsidentschaft - auch in Afrika. An wöchentlich abgehaltenen "Terror-Dienstagen" hatte Obama Listen mit den Namen der für den Drohnentod Nominierten abgesegnet - und damit auch Hoffnungen zerstört, mit denen seine Wahl zum Präsidenten gerade in Afrika verbunden war.
Die meisten Drohnenbasen auf dem afrikanischen Kontinent sind Anhängsel größerer Flugplätze. Die zum Betrieb notwendige Infrastruktur muss meist komplett neu aus dem Wüstenboden gestampft werden, wie in Niamey, Niger, wo die USA gemeinsam mit den Franzosen Drohnenoperationen durchführen.
Im 900 Kilometer entfernten Agadez sollen 2019 die ersten bewaffneten MQ-9-Reaper-Drohnen vom in der Nachbarschaft des Mano Dayak International Airports neu entstehenden und mehr als 100 Millionen-US-Dollar teuren Luftwaffenstützpunktes abheben. Hier sollen dann auch Boeing C-17-Militärtransportflugzeuge starten und landen. Agadez ist eins der größten Bauprojekte in der Geschichte der US Air Force. Die Verlegung von Operationen nach Agadez soll Aufklärung und Überwachung auf aktuelle und sich abzeichnende Bedrohungslagen im Niger und im Tschad ausrichten, die französische "Regionalisierung" der Gegend unterstützten und die Aktionsreichweite dauerhaft auf Libyen und Nigeria ausdehnen.
In die Zeit des Baustarts in Agadez fällt eine deutliche Zunahme der militärischen Operationen in Nord- und Westafrika: seit 2016 haben die USA hier hunderte von Drohnenangriffen durchgeführt. Unter Donald Trump steht zu befürchten, dass das mörderische Treiben weiter intensiviert wird. Die New York Times hatte bereits von Änderungen im Ablauf berichtet: Sowohl die "Todeslisten" der CIA als auch die des Militärs beschränken sich nicht länger auf das Führungspersonal, sondern wurden auch auf "Dschihadisten-Fußvolk ohne spezielle Fähigkeiten oder Führungsrollen" ausgeweitet. Angriffsentscheidungen werden nun nicht mehr nur auf höchster Regierungsebene getroffen.
Spezialeinsatzkräfte: Ein Truppenabzug, der keiner ist
Das Pentagon hatte erst jüngst angekündigt, die meisten Elite-Antiterroreinheiten aus Afrika abziehen zu wollen. Dabei war deren Einsatz auf dem Kontinent erst in den vergangenen Jahren massiv ausgeweitet worden: während es 2006 noch ein Prozent aller im Ausland eingesetzten US-Kommandos waren, ist diese Zahl bis 2016 auf über 17 Prozent angestiegen. In ganz Afrika soll es gegenwärtig etwa 1200 Spezialeinsatzkräfte aus den USA geben. Nach Angaben von SOCAFRICA, der bei AFRICOM für Kommandounternehmen zuständigen Dienststelle, waren es 2016 noch 1700 Elitesoldaten, die in 20 afrikanischen Staaten im Schattenkrieg zum Einsatz kamen - nur im Mittleren Osten waren es mehr. Über die Anzahl der Einsätze gibt es keine offizielle Informationen - nur, das zu jedem beliebigen Zeitpunkt fast hundert Kommandounternehmen ablaufen.
Der Vorschlag sieht vor, dass dieses Kontingent in den nächsten drei Jahren um 50 Prozent gekürzt wird, ebenso dazugehörige Unterstützungseinheiten. Beobachter vermuten, dass dies Teil eines Strategiewechsels ist, weg von regionalen Scharmützeln mit Aufständischen, hin zu sich potentiell anbahnenden großräumigen Konflikten. Denn nach US-Verteidigungsminister James Mattis bilde jetzt die Konkurrenz zwischen Großmächten - und nicht mehr der Terrorismus - den Hauptschwerpunkt der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten.
Einige US-Verteidigungsbeamte widersetzen sich dem Plan, Militärbasen in Afrika zu schließen - dies könne den US-Einfluss vor Ort schwächen, während China und Russland ihre Geltung ausbauen. Doch darum geht es im Kern auch gar nicht: Wie Mattis im vergangenen Jahr erklärte, sollen dadurch Spezialkräfte entlastet werden, die mittlerweile im weltweiten Dauereinsatz sind. Deren Missionen sollen vermehrt durch reguläre US-Truppen übernommen werden. Mit anderen Worten: die Anzahl der in Afrika agierenden Kommandos könnte gekürzt werden, aber nicht die tatsächliche Truppenstärke.
Beim US Special Operations Command (US-SOCOM) ist man in dieser Angelegenheit unterdessen zuversichtlich: wenn überhaupt, werden die Special Forces der USA wahrscheinlich nächstes Jahr eher expandieren als schrumpfen. Der Budgetantrag von US-SOCOM für das Jahr 2019 sieht vor, über zusätzliche 1000 Militärangehörige verfügen zu können. Auch sie sollen dann daran mitwirken, die dringlichsten Probleme der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten zu lösen, irgendwo in einem der dabei immer zahlreicher werdenden "shithole countries" des Planeten.
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